Biomechanische Auswirkungen der chirurgischen Transsektion des Fesselringbandes bei Pferden: Eine ex vivo Studie
Beteiligt
Louise Voigt de Oliveira, Katrin Mählmann, Christoph Lischer
Ziel
Festzustellen, wie sinnvoll die Transsektion des Fesselringbandes ist und welche Auswirkungen dadurch auf umliegende anatomische Strukturen entstehen, um die Prognose für die Patienten in Zukunft besser einordnen zu können.
Begründung für die Auswahl der Ziele
Lahmheiten stellen eines der häufigsten medizinischen Probleme bei Pferden dar und können eine Vielzahl von Ursachen haben, die von Muskel- und Sehnenverletzungen bis hin zu Gelenkerkrankungen reichen. Eine der bedeutenden Ursachen für Lahmheiten im Bereich der distalen Vordergliedmaße ist die Erkrankung des Fesselringbandes. Das Fesselringband ist eine fibröse Struktur, die die oberflächliche und tiefe Beugesehne in ihrem Verlauf über das Fesselgelenk palmar bzw. plantar umschließt und an den Gleichbeinen inseriert. Es bildet somit eine Art Kanal, durch den die Beugesehnen in ihrem Verlauf geführt werden. Aufgrund seiner Lokalisation kommt es in diesem Bereich häufig zu Konstriktionen. Diese können primär durch Desmopathien des Fesselringbandes oder sekundär durch Verdickungen der Beugesehnen entstehen. In schweren und chronischen Fällen ist häufig die chirurgische Transsektion des Ringbandes indiziert. Dieser Eingriff gehört zu den chirurgischen Routineeingriffen und wird entsprechend häufig durchgeführt. Ob durch eine solche Transsektion biomechanische Veränderungen entstehen ist jedoch bislang wenig erforscht. Aus mechanischer Sicht läge es nahe, dass sich durch die Entfernung einer stützenden Struktur (hier das Fesselringband), die anderen Strukturen wie die Beugesehnen und die Gleichbeine unter Belastung verschieben. Es sollen Parameter ermittelt werden, mit denen man die distale Gliedmaße auf Höhe des Fesselgelenks aus biomechanischer Sicht objektiv beurteilen kann. Mithilfe eines Rahmens, in dem Gliedmaßen fixiert werden und mechanische Kräfte auf sie ausgeübt werden können, soll eine physiologische Belastung nachgestellt werden. Dies soll vor und nach einer post-mortalen Fesselringband-Desmotomie durchgeführt und im CT beurteilt werden, um potenzielle Veränderungen erkennen zu können. Diese Beobachtungen sollen dabei helfen die Auswirkungen einer solchen Routineoperation besser zu verstehen und auf lange Sicht daraus resultierende Folgen vermeiden zu können.
Wir wünschen viel Erfolg!