Wirkung von Ruhephasen zwischen Trainingsphasen auf die Ausdauer von Pferden (2008)
Beteiligt
- Lindner Arno1
- Lopez Ramón A.2
- Ferreira Violeta2
- Muriel Marcos2
- Boffi Federico M.2
1 Arbeitsgruppe Pferd, Jülich, Deutschland
2 Laboratorio de Fisiología y Fisiopatología del Equino Deportivo,
Facultad de Ciencias Veterinarias, Universidad Nacional de La Plata, Buenos Aires, Argentinien.
Hintergrund
Bei Untersuchungen über die Wirkung von Training mit lactatgesteurten Belastungen - zum Beispiel zweimal pro Woche 2 x 5 min bei v10 - fiel der Effekt in den ersten zwei Wochen stärker aus als in den folgenden zweiwöchigen Trainingsphasen.
Aufgabe
Prüfen, ob eine einwöchige Erholungsphase zwischen zweiwöchigen Trainingsphasen die Zunahme der v4 im Verlauf des Trainings stetig ansteigen lässt (v4 = Parameter der Ausdauer: Geschwindigkeit bei der, unter den gegebenen Testbedingungen, 4 mmol/l Lactat im Blut gemessen bzw. berechnet werden).
Folgendermaßen untersucht
Sieben Pferde wurden Belastungen mit Geschwindigkeiten ausgesetzt, die bei einem Test rechnerisch 10 mmol/l Lactat im Blut ergeben hatten (v10; 4 Vollblutaraber, 3 Angloaraber, 3 dreijährige, 2 vierjährige, 1 fünf- und 1 achtjähriges). Alle Belastungen fanden auf einem Laufband statt.
Die Pferde nahmen an einer insgesamt sechswöchigen Trainingsperiode teil. Diese sechswöchige Periode war in 3 Phasen à zwei Wochen unterteilt. Nach den ersten zwei Wochen und nach der zweiten zweiwöchigen Trainingsphase wurden die Pferde jeweils eine Woche lang täglich nur 2 Stunden im Auslauf gehalten und jeden zweiten Tag für 10 Minuten zum Schritt gehen und Traben aufs Laufband geführt.
In den zweiwöchigen Trainingsphasen arbeiteten die Pferde jeden dritten Tag auf einem Laufband je 2 x 5 Minuten bei ihrer individuellen v10. Zwischen den beiden Läufen gingen die Pferde 5 Minuten Schritt.
Zu Beginn der Trainingsperiode führten die Pferde einen mehrstufigen Belastungstest durch. Die Stufen hatten eine Dauer von 5 Minuten. Die Laufgeschwindigkeit in der ersten Stufe lag bei 4 m/s und nahm je Stufe um 0,5 m/s zu. Nach jeder Stufe wurde die Lactatkonzentration im Blut gemessen. Der Test wurde erst beendet, wenn die Lactatkonzentration im Blut 4 mmol/l überschritt.
Der Test wurde zu Beginn jeder Trainingsphase und nach der gesamten Trainingsperiode wiederholt. Die Beziehung zwischen der Lactatkonzentration im Blut und der Laufgeschwindigkeit wurde benutzt, um die v4 (als Parameter für die Ausdauer) und die v10 (zur Vorgabe der Laufgeschwindigkeit) zu berechnen. Die Geschwindigkeit der Belastungen wurde für jedes Pferd vor jeder zweiwöchigen Trainingsphase entsprechend der neuen v10-Werte angepasst.
Ergebnis
Die mittlere v4 der Pferde stieg kontinuierlich während des Trainings an (p<0,01). Signifikant waren die Zunahmen zwischen dem Anfang und nach zwei Wochen Training sowie zwischen der vierten und sechsten Trainingswoche.
Schlussfolgerung
Die Einführung von einer Woche ohne Belastungen, die einen Trainingsreiz hervorrufen könnten, zwischen zweiwöchigen Phasen mit wirksamen Belastungen könnte ein Mittel sein, um Training insgesamt effektiver zu gestalten.