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Einfluss des Trainingseinstiegsalters von Trabrennpferden auf Tierwohl und Leistung (seit Juli 2021)

Dieses Projekt wurde seit Juli 2021 unterstützt. Leider hat die Corona-Pandemie die Umsetzung des Vorhabens nicht erlaubt, so dass es eingestellt werden musste.

Dieses Projekt wird von Franziska Dengler aus dem Institut für Physiologie, Pathophysiologie & Biophysik, Department für Biomedizinische Wissenschaften der Veterinärmedizinischen Universität Wien in Wien, Österreich, geleitet. Im Team sind Rupert Palme, Florien Jenner, Corina Arnold und Stephanie Lürzel.

Zusammenfassung

In der modernen Gesellschaft hat über die letzten Jahre der Begriff des Tierwohls zunehmend an Bedeutung gewonnen. So werden auch Pferde als Hochleistungssportler in einem anderen Licht betrachtet. Während Pferde früher einmal als Transportmittel und bei der Kriegsführung unverzichtbar waren, sind sie heute Gefährten und (Sport- )Partner, die viel Zuwendung erfahren. Damit geht auch ein zunehmendes Interesse an der Optimierung der Lebens- und Trainingsbedingungen der Tiere einher. Bei Rennpferden wird der frühe Beginn des Trainings, das sogenannte „Einbrechen“, im zweiten Lebensjahr und der frühe Einsatz in Rennen emotional diskutiert, obwohl nur wenige Studien verfügbar sind, die eine objektive Grundlage für diese Diskussion bieten könnten. Aufgrund anstehender Veränderungen in der deutschen Trabrennlandschaft eröffnet sich eine ideale Gelegenheit, diese Wissenslücke zu schließen. Eines der größten Rennen im europäischen Raum, das Deutsche Traber Derby, wird aus oben genannten Gründen künftig nicht mehr für 3- sondern mit 4-jährigen Pferde ausgetragen. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, sowohl Pferde zu begleiten, die 2021 noch 3-jährig und 2022 erneut 4-jährig starten, als auch Pferde, die 2023 erst 4-jährig an den Start gehen und dementsprechend später und/oder langsamer antrainiert werden. In der vorgeschlagenen Studie planen wir, die Leistung und den Gesundheitszustand der Pferde zu vergleichen. Wir nehmen an, dass ein protrahierter Trainingsbeginn bei den 4-jährigen Pferden zu weniger Verletzungen und einem höheren Wohlbefinden bei ähnlichen Leistungen führt als bei Pferden, die ihre Karriere ein Jahr eher begonnen haben.

Ziele & Hypothesen

Ziel der geplanten Studie ist es, zu untersuchen, ob ein späterer bzw. langsamerer Trainingsbeginn unter Praxisbedingungen bei Trabrennpferden das Tierwohl und die Leistungsfähigkeit positiv beeinflusst. Als messbare Indikatoren werden hierfür leistungsphysiologische, ethologische und medizinische Parameter herangezogen. Dabei sollen folgende Hypothesen überprüft werden:

Trabrennpferde, die später bzw. langsamer antrainiert werden...

  1. zeigen 4-jährig dieselbe Leistung bei vergleichbaren oder besseren leistungsphysiologischen Kenngrößen
  2. entwickeln weniger Magenulzera und haben geringere Stresslevel
  3. zeigen weniger orthopädische Veränderungen und
  4. haben weniger erkrankungsbedingte Trainingsausfälle

im Vergleich zu gleichaltrigen Pferden, die bereits ein Jahr länger aktiv im Rennbetrieb sind.

Wir wünschen viel Erfolg!